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Der König ist tot, lang lebe der König!

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  • Beitrag zuletzt geändert am:21. November 2022
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Nur der ist ein Superheld, der sich selbst für super hält!

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Der König ist tot, lang lebe der König! Mit dieser im Jahre 1422 in Frankreich geprägten Heroldsformel läutet Großbritannien diese Tage eine neue Ära ein. Nach dem Tode der 93-jährigen Queen übernimmt ihr ältester Sohn den Thron im Königreich. Ein kolossales Event. Nach Angaben der britischen Medien hat sich die halbe Weltbevölkerung vor den Bildschirmen versammelt, um die Trauerfeierlichkeiten zu verfolgen – mehr als vier Milliarden Menschen. Für das Begräbnis einer steinreichen Monarchin, deren Machtapparat beträchtliche Teile der Welt seit Jahrhunderten ausbeutet und unterjocht. Ein Großteil der Zuschauer dürfte selbst vom brutalen Imperialismus der Briten betroffen sein. Zumindest die jeweiligen Vorfahren.

Denn das Commonwealth of Nations ist nach wie vor riesig. Knapp 2,5 Milliarden Menschen leben auf dem 56 Länder umfassenden Territorium des einstigen Empire, fast ein Drittel der Weltbevölkerung. Und sie unterstanden bis vor Kurzem Queen Elizabeth II, einer snobistischen Monarchin, deren Projektionsfläche sich nun im wohlwollenden Lichte posthumen Kondolenzgebarens verklärt.

Aus: Die Schatten-Monarchie im Rubikon

Der König ist tot – was nun?

Kann man dem neuen König trauen?  Helden sind gestorben, was nun? 

Helden gibt es seit der griechischen Antike. Herkules, Odysseus oder Achilles, ihre Geschichten sind fast jedem bekannt. Menschen brauchen Helden, brauchen Könige, Vorbilder, denen Sie nacheifern können. Doch brauchen wir wirklich Helden?

Es gibt unterschiedliche Wahrnehmungen, was ein Held ist. Für die einen ist Putin ein Held, weil er der Imperialmacht USA die Stirn bietet, was für viele  Staaten wiederum ein Vorbild ist. Für die anderen ist Karl Lauterbach ein Held, weil es sich so vehement in die Schlacht gegen das globale Killervirus wirft. Andere suchen sich einen Fußballstar oder Musiker etc. als Ihren persönlichen Helden aus.

Sehr viele Menschen brauchen wohl einen König(in), den sie anbeten, anhimmeln können, der alles das mit seinem Reichtum und seiner Macht verkörpert, was sie selbst nicht haben und vielleicht gerne hätten. Bewunderung ist vielleicht das Stichwort. Im Widerstand auf den Demonstrationen gibt es tolle Redner und Musiker. Menschen, die sich unheimlich gut mit Ihren Videos in YouTube präsentieren können, die viele Klicks erzeugen. Klicks sind unheimlich wichtig, nur wer viele Klicks bekommt, ist ein wahrer Held!

NachDenken

⇒ Was ist mit den Helden des Alltags? Ist jemand, der seiner alten Nachbarin die Einkaufstasche in die Wohnung trägt, auch ein Held?

⇒ Ist jemand, der für seine Familie oder seinen Partner sorgt und sie/ihn im Rollstuhl schiebt, auch ein Held?

⇒ Ist eine alte Frau, die das Grundgesetzbuch in der Hand hält und damit Ihre und unsere Freiheit verteidigen möchte und deswegen von der Polizei zu Boden geworden und verletzt wird, auch ein Held?

⇒ Wenn ich mich auf andere Menschen verlasse, kann ich verlassen werden. Wenn ich auf die Meinung eines anderen vertraue, kann ich sehr enttäuscht werden. Menschen können Ihre Meinung und Ihren Standpunkt wie die Fahne im Wind ändern, was dann? Wenn ich auf die Meinung eines anderen Wert lege, mache ich mich von ihm abhängig – will ich das?

⇒ Wer gibt mir meinen Wert, meine Identität? Andere Menschen?

Bei niemand anderem ist Rettung zu finden: unter dem ganzen Himmel ist uns Menschen kein anderer Name gegeben, durch den wir gerettet werden können. Apostelgeschichte 4,12

⇒ Brauchen wir Helden? Brauchen wir einen König in unserem Leben? Brauchen wir tolle Redner? Brauchen wir tolle Politiker?

⇒ Ist es nicht besser, wir vertrauen uns selbst, unserem gottgegebenen Verstand, unserem Herzen? Wir können selbst erkennen, was gut und böse ist und wem wir im Einzelfall vertrauen können. Wir können selbst erkennen, was Wahrheit und was Lüge ist.

Forsche und recherchiere selbst – Sei Dein eigener Held!

Sapera aude – „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“      Immanuel Kant, 1784

Dirty Harry

Redakteur Guckloch

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