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Samaipata

Eine Reise in eine neue Welt – Teil 2/4

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  • Beitrag zuletzt geändert am:4. September 2022
  • Lesedauer:16 min Lesezeit

Reisebericht Bolivien, Südamerika.

Zweite Etappe:  Ausflug nach Samaipata

Am Donnerstag, 16. Juni 2022, bin ich zu einem 1-tägigem Ausflug von Santa Cruz nach Samaipata gefahren. Den Leihwagen hatte mir Silvana, die Hotelmanagerin, privat vermittelt.

Für die Strecke von 123 km benötigt man laut Navi 3 Stunden und 10 Minuten. In Deutschland würde man hierfür ca. 1,5 Stunden benötigen …

 

Samaipata liegt unterhalb am Rand des Amboro-Nationalparks. Westlich von Santa Cruz und im Herzen von Bolivien liegt der Nationalpark, der auch als „Ellenbogen der Anden“ bezeichnet wird. Der Amboro-Nationalpark ist für aktive Naturliebhaber genau das Richtige. Neben Wandern, Felsklettern, Mountainbike-Touren sind auch Reitausflüge und Kanufahrten möglich. Der Park ist ein absolutes Reise-Highlight, denn er zählt zu den Artenreichsten weltweit.

Steckbrief des Amboro-Nationalparks
Gründung: 1995
Fläche: 6.376 km²
Höhe: 300 – 2.500 m ü. M.
Lage: Westen des Verwaltungsbezirkes Santa Cruz

Samaipata – Auf den Spuren der Inkas

Bolivien ist eng mit der Inka-Kultur verknüpft und eine der berühmten Inka-Felsruinen befindet sich nur 9 km von dem kleinen beschaulichen Städtchen Samaipata entfernt.

Die Inkas lebten vom 13. bis zum 16. Jahrhundert im Westen Südamerikas. In nur rund 300 Jahren schufen die Inka ein riesiges Reich: vom heutigen Kolumbien bis in den Norden Chiles und Argentiniens. Zeitweise herrschten die Inka über 250 Völker und neun Millionen Menschen. Ihre Herrschaft wird oft mit dem antiken Römischen Reich verglichen.

Samaipata liegt ca. 120 km westlich von Santa Cruz auf 1640 m Höhe, umgeben von einer herrlichen Bergwelt, sodass der Ort ein beliebtes Wochenendziel der Cruceños, der Bewohner von Santa Cruz ist.

Samaipata ist ein malerisches Städtchen, aber die Inka-Ruinen El Fuerte, die Tafelberge im Amboró-Nationalpark und die Tatsache, dass Samaipata an der Ruta del Che (die Che Guevara-Route) machen es zum Besuchermagneten.

Die Fahrt nach Samaipata

Auf der Fahrt musste ich erst südlich aus der Stadt Santa Cruz hinaus fahren. An jedem Halt, sei es Ampel oder Stau, kommen sofort Bettler an das Auto und wollen Süßigkeiten, Getränke und sonstiges verkaufen. Alles, was man als Tourist nicht unbedingt braucht. Meist Erwachsene, aber auch viele Jugendliche und Kinder, wobei mir das im Herzen dann wehtat …

Hier im Bild waren es Breakdancer, die die Rotphase der Ampel zum Tanzen genutzt haben. Die Jungs waren richtig gut und ihr Timing war perfekt. Sie kamen ans Auto und haben kassiert, bevor die Ampel wieder auf Grün schaltete.

Je weiter man in die Außenbezirke der Stadt kommt, umso ärmer wirkt die Gegend und es gibt immer weniger befestigte Straßen.

Ruta 7 

Die Fernstraße Route 7, die bis nach Cochabamba führt, ist nur die erste Hälfte der 123 km eine befestigte, geteerte Straße. Die zweite Hälfte war ein extrem staubiger und holpriger Feldweg, der manchmal durch Erdrutsche nur einspurig war. Sehr oft waren Arbeiter beschäftigt, die Straße wegen der vielen Erdrutsche wieder in einen befahrbaren Zustand zu bringen. Befahrbar ist hier allerdings nur für Geländewagen mit Allradantrieb gemeint.

Mein Leihwagen war ein normales koreanisches Stadtauto. Ich hatte mich da auf die Einheimischen verlassen. Das war im Nachhinein keine gute Idee, da die Straße teilweise entweder total nass und schlammig durch Bäche, die vom Berg herunterkamen, war oder eben meist total staubig, einspurig und mit Schlaglöchern übersät. Ergo: In Bolivien außerhalb der Städte ist ein Stadtauto völlig untauglich! Hier ist ein geländegängiges Fahrzeug mit Allradantrieb vonnöten.

El Fuerte De Samaipata – Die Inkastätte

Der riesige Einzelfelsen, welcher als gewaltige Plattform zwischen den grünen Hügeln emporragt, war einst ein großes Zeremonie-Zentrum der Inkas.  Seit 1998 zählt die Stätte zum UNESCO Weltkulturerbe.

Eintrittskarte El Fuerte

Für 50 Bs (ca. 7 €) durfte ich als Extranjero (Ausländer) in das Reich der Inkas eintauchen und habe dort einen halben Tag verbracht. Die Anlage ist wunderschön aufgebaut und bietet für Geschichtsinteressierte sehr viel Lesestoff.  Die Erklärtafeln sind zweisprachig in Spanisch und Englisch beschrieben.

Das Städtchen Samaipata

Manche bezeichnen Samaipata auch als das „Südtirol“ Bolviens. Was viele mit Ruhe und Erholung und Natur pur verbinden, wenn sie an Südtirol denken, lässt sich genauso auf Samaipata übertragen . Ich habe dieses Städtchen spätestens nach dem Besuch in den wunderschönen Café’s ins Herz geschlossen. Die Ruhe und der Blick auf die umliegenden Berge und Hügel ist wunderschön. Es ist sehr sauber, was man so eben von Südtirol auch kennt. Es gibt wunderschöne kleine Häuser mit liebevoll angelegten Blumenbeeten und Gärten.

Café Tango in Samaipata
Cabaña, zu deutsch Ferienhaus zur Miete

Die Rückfahrt nach Santa Cruz gestaltete sich auf der holprigen Straße und dem falsch eingestellten Abblendlicht meines Leihwagens mehr oder weniger zum Alptraum. Ich kam von der Dämmerung dann in völlige Dunkelheit und das mit falsch eingestellten und kaum bemerkbaren Abblendlicht. Ich habe es, dank meiner überragenden Fahrkünste und unbändigen Überlebenswillens wieder zurück nach Santa Cruz ins Hotel geschafft. Schließlich braucht mich die Welt doch noch! Puuh.

Fazit:

Das war trotz der Fahrt ein toller Ausflug mit tollen Erlebnissen und einem wunderschönen Samaipata, dass ich sehr ins Herz geschlossen habe. Das nächste Mal lasse ich mich mit dem Taxi fahren.

Ende Teil 2/4

Zu Teil 1 …

Dirty Harry

Redakteur Guckloch

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