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Schweinegrippe 2009

Aus der Vergangenheit lernen?

Was die Erfahrung und die Geschichte lehren, ist, das Völker und Regierungen niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus diesen zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben.

Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Philosoph (1770-1831)¹

Lucy ist 13 Jahre alt, als sie plötzlich dauernd vor dem Fernseher einschlief und nach vorne sackte, wenn sie lachen musste. Ein paar Monate zuvor war sie gegen Schweinegrippe geimpft worden. 6 Mio. Briten wurden in den Jahren 2009 und 2020 geimpft. Inzwischen ist Lucy 18 und schläft etwa 40 Mal am Tag einfach ein, ohne sich dagegen wehren zu können. Sie verliert zudem die Kontrolle über ihren Körper, wenn sie sich stark freut oder überrascht ist. “Ich hatte schlimme Erfahrungen, als ich die Treppe herunter oder vom Stuhl gefallen bin.” Die britische Regierung hatte lange alle Anträge wegen Entschädigung bei Narkolepsie mit der Begründung abgewiesen, die Patienten seien nicht ausreichend geschädigt. 120.000 Pfund, umgerechnet 160.000 € bekommt, wer nach einer Impfung ‚schwer-behindert‘ ist.

Im Frühjahr 2009 war das Thema Schweinegrippe monatelang das beherrschende Thema in Politik und Medien. In dem kleinen Örtchen La Gloria in Mexiko soll hier das erste Mal das neuartige Virus H1N1-Virus vom Schwein auf den Menschen über gesprungen sein. Die Infektionen verbreiteten sich rasant um den ganzen Globus und nachdem immer mehr Länder Erkrankte gemeldet hatten, rief die Weltgesundheitsorganisation WHO am 11. Juni 2009 die Schweinegrippe zur Pandemie aus. Durch das Ausrufen der Pandemie durch die WHO traten automatisch aufwändige Prozesse in Kraft. Jeder Verdacht auf Schweinegrippe musste sofort gemeldet werden und händeringend wurde nach einem Impfstoff gesucht. Die Impfstoffhersteller reagierten sofort und produzierten mit Hochdruck große Mengen Impfstoffe. Dabei wurden bei der Herstellung Wirkstoff-Verstärker verwendet, die kaum getestet waren. Laut Kritikern wurde dabei nicht ausreichend berücksichtigt, dass die Infektionen oft milde verliefen und die Sterblichkeit sehr gering ist. Infolge dessen ließ sich in Deutschland kaum jemand impfen, die Angst vor Nebenwirkungen war größer als die Angst vor der Infektion.

Todbringende Schweinegrippe?

Die amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC, der amerikanische Pendant zum deutschen RKI, warnte vor dem Schweinegrippe-Virus, da es eben so verschieden sei von den anderen Influenzaviren. Um vor der bevorstehenden todbringenden Pandemie gewappnet zu sein, müsse sich alle Welt unbedingt impfen lassen.

Die amerikanische TV-Station CBS News recherchierte über Monate und berichtete anschließend in einem seltenen kritischen Beitrag zur Schweinegrippe, das H1N1 in Wahrheit so verbreitet war, wie von der CDC behauptet. “Wenn Sie die Diagnose ‘wahrscheinlich’ oder ‘mutmaßlich’ mit H1N1 bzw. mit dem Schweinegrippevirus infiziert bekommen haben, mag es Sie überraschen zu erfahren, dass Sie womöglich nicht die Schweinegrippe haben und womöglich nicht einmal die Virusgrippe” sagte die CBS News Journalistin Sharyl Attkinson.

Am 21. Oktober erscheint in der BILD-Zeitung die oben abgebildete Horrormeldung. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Deutschland gerade 2 Tote, die beide an schweren Grunderkrankungen litten. Auch wenn jeder Todesfall tragisch ist, kann anhand solcher Zahlen keinesfalls von einer Pandemie gesprochen werden. Der SPIEGEL beteiligte sich mit seiner Schlagzeile „DAS WELT VIRUS“ und dem zugehörigen Heftartikel am 04. Mai 2009. Die Medien verbreiteten in großer Mehrheit Horrormeldungen, die die Panik noch verstärkten.

Das deutsche Robert-Koch-Institut RKI, das dem Bundesgesundheitsministerium unterstellt ist, warnte vor einer großen „Welle“ und weiteren Toten. Prof. Christian Drosten, der damalige Leiter des Instituts für Virologie der Universitätsklinik Bonn, rief dringend dazu auf, sich impfen zu lassen.

  https://www.welt.de/gesundheit/article5056630/Schweinegrippe-kommt-als-Welle-ueber-Deutschland.html

Interessenkonflikte, Unabhängige Behörden?                                

Bei der Schweinegrippe erfolgte die Zulassung der Impfstoffe durch die europäische Zulassungsbehörde EMEA. Deren Arbeit wird von Transparency Deutschland seit Jahren äußerst kritisch beobachtet. Die EMEA ist der Generaldirektion Wirtschaft der Europäischen Kommission und nicht der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz unterstellt. Ebenso problematisch ist, dass Ihre Arbeit zu fast zwei Dritteln durch die pharmazeutische Industrie finanziert wird. Die Überprüfung der Impfstoffe durch externe Wissenschaftler ist erst nach der Zulassung möglich. Angela Spelsberg, Ärztin, Epidemiologin und Vorstandsmitglied der Antikorruptionsorganisation Transparency International, schreibt: „Bei der STIKO, der Ständige Impfkommission in Deutschland waren die bestehenden Mechanismen zur Sicherung von deren Unabhängigkeit offensichtlich nicht ausreichend. Dies gelte insbesondere in Bezug auf die bei den STIKO-Mitgliedern vorhandenen Interessenkonflikte. Hierzu müssten die Protokolle und die getroffenen Entscheidungen und die Begründungen hierzu veröffentlicht werden.“ Nach jahrelangem Drängen, unter anderem von Transparency Deutschland, wurden die Interessenskonflikte der einzelnen Mitglieder durch die Darstellung auf der STIKO Webseite offensichtlich. Die Mehrzahl der 16 Mitglieder der STIKO hatten mehr oder minder Kontakte zu den wichtigsten Herstellern von Impfstoffen. Einzelnen Mitglieder leiten außerdem Studien zu Impfung oder arbeiten in enger Kooperation mit Impfstoffherstellern. Ende 2009 kam heraus, dass Walter Hass, der Koordinator der Influenza-Expertengruppe am staatlichen Robert-Koch-Institut (RKI), wissenschaftlicher Berater der European Scientific Working Group on Influenza (ESWI) war. Bei der ESWI handelt es sich um einen ausschließlich von der Pharmaindustrie finanzierte Vereinigung. Zu den finanziellen Unterstützern gehört GlaxoSmithKline, Hersteller des deutsch Schweinegrippen-Impfstoffs Pandremix, sowie der Schweizer Roche-Konzern, der das antivirale Mittel Tamiflu produziert.

Millionen-Deals

Dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline bescherte die Schweinegrippe-Hysterie einen gigantischen Geldregen. Allein die deutsche Bundesregierung kaufte bei GlaxoSmithKline in Dresden 50 Millionen Dosen von dem Schweinegrippeimpfstoff Pandremix im Wert von 700 Mio. €. Weltweit hat der Pharmariese 440 Mio. Dosen verkauft und damit Milliarden umgesetzt. Kurz nach Ausrufung der Schweinegrippe stieg der Wert der GlaxoSmithKline Aktie um 10 Prozent.  Die vereinbarten Konditionen der Bundesregierung mit dem Konzern sind nicht öffentlich gemacht worden. Die Bundesländer hatten zudem GlaxoSmithKline gesamtschuldnerisch von Schadenersatzansprüchen freigestellt.. Dies berichtete das Pharma-kritische arzneitelegramm ²

Impfschäden

Am 30. Juni 2009 erschien ein Artikel vom Journalisten Daniel Schlicht in der Zeit zur Schweinegrippe, die man als ‘Pharma-frohe’ Botschaft verstehen könnte: „Impfe sich, wer kann!“ Ein Jahr später berichtete die schwedische Arzneimittelbehörde das erst Mal über Fälle von Kindern und Jugendlichen, die nach einer Schweinegrippeimpfung an Narkolepsie erkrankten. Weiter Analysen in anderen Ländern ergaben auch, das der Impfstoff Pandremix diese Krankheit auslöste. Die Familien der Opfer forderten Schadenersatz, was auf heftigsten Widerstand der Regierungen traf. Jahrelang zogen sich die Prozesse hin. Narkolepsie ist eine neurologische Erkrankung. Die Patienten verfallen immer wieder, bis zu 40 Mal täglich, ohne Vorwarnung in einen kurzen Schlaf, was unangenehme Folgen haben kann. Die Erkrankung ist nicht heilbar. Ein normales Leben ist damit nicht mehr möglich. Viele der beigemischten Wirkstoff-Verstärker, sogenannte Adjuvantien, sind langlebig und reichern sich über die Jahrzehnte im menschlichen Körper an und können auch zu Krebserkrankungen beitragen.³ Vor allem das hochgiftige Schwermetall Quecksilber. Quecksilber ist das gefährlichste nicht radioaktive Gift, das wir kennen. Auch Aluminium ist ein Zell- und Nervengift. Formaldehyd kann gen verändernd und letztendlich krebserregend wirken. Der quecksilberhaltige Konservierungsstoff Thiomersal wurde dem Impfstoff ebenfalls beigemischt.

Das Ende vom Lied

In Deutschland landeten 30 Mio. Impfdosen bzw. weit über 200 Mio. € in Verbrennungsanlagen. Die Behörden Englands, Frankreichs, Irlands und Finnlands bestätigten den Verdacht und müssen Entschädigungen zahlen.

Ulrich Keil, Professor für Epidemiologie und Sozialmedizin an der Uni Münster und jahrelanger Berater der WHO und bis 2002 Vorsitzender der europäischen Region des Weltverbandes der Epidemiologen IEA, schrieb am 30. März 2020 mit drei weiteren Personen einen offenen Brief an die Landesregierung Nordrhein-Westfalen. Darin heißt es: „Im Jahr 2009 wurde die große Angst vor der ‚Schweinegrippen-Pandemie‘ medial inszeniert. Das ist heute vergessen, da nach der ausgebliebenen Katastrophe die Irrtümer bei der Bewertung von H1N1 nicht aufgearbeitet wurden. Die Gefährlichkeit der Schweinegrippe wurde völlig überschätzt, sie verlief schlussendlich milder als viele saisonale Grippen der Vorjahre. Lediglich 258 Tote wurden berichtet. Im Grippejahr 2017/2018 starben laut Robert-Koch-Institut 25 000 Menschen. Obwohl von vielen damaligen Experten gefordert, hat das RKI es versäumt, eine bevölkerungsbezogenen Infektionsepidemiologie aufzubauen. Ein folgenschweres Versäumnis, das sich aktuell wie COVID-19 zeigt.“

NachDenken…

Vielen Menschen ist die Schweinegrippe nicht mehr im Gedächtnis. Dennoch gibt es Fragen die man sich stellen könnte – gibt es Parallelen zur aktuellen Coronakrise? Hat man aus den Fehlern, die damals gemacht wurden, gelernt? Wie sicher sind die wieder in Rekordzeit hergestellten Impfstoffe wirklich?

Am 29. April 2009 rief die WHO die Warnstufe 4 (von 6) aus. Danach änderte die WHO ihre Definition der „Pandemie“ an sich. Bis zum 04. Mai 2009 galt: „Eine Influenza-Pandemie liegt vor, wenn ein neues Grippevirus auftaucht, gegen welches die menschliche Population keine Immunität besitzt, und das zu mehreren gleichzeitigen Epidemien weltweit mit einer enormen Anzahl an Sterbefällen und Erkrankungen führt.“ 4  Tags darauf brauchte es bedeutend weniger für eine Pandemie: „Eine Pandemie kann vorliegen, wenn ein neues Grippevirus auftaucht, gegen welches die menschliche Population keine Immunität besitzt.“ Es brauchte ab diesem Zeitpunkt keine Gleichzeitigkeit von mehreren Epidemien und auch keine hohe Zahl von Sterbenden mehr. Hinterher stellte sich heraus, das die Bundesregierung geheime Verträge mit dem Pharmahersteller GlaxoSmithKline geschlossen hatte, die festlegen, wie viele Impfdosen die Regierung bei Stufe 6 kaufen müsse. So kam es zum Kauf von 34 Millionen Impfdosen für 280 Millionen Euro. 14 Prozent wurden verwendet, der Rest als teurer Sondermüll entsorgt. 5

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Dirty Harry

Redakteur Guckloch

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