Gehört das Geld auf Ihrem Konto Ihnen oder der Bank? Was denken Sie? Diese essenzielle Frage und weitere Betrachtungen möchte ich in diesem Beitrag näher beurteilen.
Geld auf dem Konto gehört der Bank!
Sobald Sie Geld bei Ihrer Bank einzahlen, geben Sie der Bank einen Kredit. Eigentümer Ihres Geldes ist die Bank, welche mit Ihrem Geld arbeiten kann. Was Sie haben, ist lediglich eine Forderung an die Bank, über den angelegten Betrag zu verfügen.
Erst wenn Sie das Geld physisch abheben und in den Händen halten, gehört das Geld rechtlich gesehen Ihnen. Dadurch, dass wir uns in einem Nullzins Umfeld befinden, geben wir der Bank mit unserem Geld also lediglich einen billigen Kredit.
Was passiert, wenn die Bank Pleite geht?
In der Finanzkrise 2008 gerieten viele Banken in Schieflage. Nur durch große Anstrengungen und der Verwendung von Steuergeldern konnte damals ein Zusammenbruch des Systems verhindert werden. Seit diesen Tagen wissen wir, wie instabil das Bankensystem ist.
Nach den Geschehnissen von 2008 wurde ein Gesetz auf den Weg gebracht, um die Sparer bei einer möglichen Bankenpleite zu schützen. Die Einlagensicherung soll uns 100.000 € pro Konto und pro Kopf bei einer Bankenpleite staatlich garantieren.
Die Banken sind aber dazu verpflichtet, lediglich 0,8 Prozent aller Spareinlagen ihrer Kunden durch eigene Mittel zu sichern. Das bedeutet, dass jede Bank pro Kunde maximal 800 € vorhalten muss.
Wenn eine kleine, ländliche Bank hopsgeht, sollte es kein Problem sein, die Kunden dieser Bank, mit der Einlagensicherung zu schützen. Doch was passiert, wenn eine größere Bank umfällt oder es womöglich zu einer Kettenreaktion quer durch den Bankensektor kommt. Kann die Einlagensicherung dann immer noch garantiert werden?
Das Bankguthaben der Deutschen liegt im Billionenbereich. Sollte es also zu einem erneuten Bankenzerfall kommen, wären diese 0,8 % nur ein sehr schwacher Trost und würden lediglich den allzu oft zitierten Tropfen auf den heißen Stein darstellen.
Ist eine Bankenpleite realistisch?
Wir befinden uns in einer Zeitenwende! Die aktuelle Krise zeigt uns auf, in welch unruhigen Fahrwassern wir uns befinden. Unser Fundament, das Geldsystem, gebaut auf Sand, droht uns komplett zu entgleiten. Die Banken befinden sich in einem strukturellen Wandel und von Unsicherheiten umgeben.
Es ist schwer zu sagen, welche Probleme uns in Zukunft noch tangieren werden. Es ist schlichtweg alles möglich und nichts auszuschließen. Durch die Eigenschaften unseres Geldes ist es aber wohl lediglich eine Frage der Zeit, bis uns dieses Konstrukt komplett um die Ohren fliegt. Ein Ausweg aus unserem Dilemma ist absolut nicht zu erkennen. Ganz im Gegenteil. Es ist eher zu vernehmen, dass der Sturm immer mehr an Fahrt gewinnt.
Eine Bankenpleite ist ein mögliches Szenario von vielen. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass Zentralbanken und Staaten, die Banken fallen lassen. Stattdessen werden sie diese wieder stützen, um vorerst Schlimmeres vorerst zu verhindern, sollte es brenzlig werden. Doch muss uns bewusst sein, dass eine solche Rettungsaktion immer auf Kosten von uns Bürgern geschieht. Ob dies nun durch die Inanspruchnahme von Steuergeldern geschieht oder in dem man neues Geld druckt, in Umlauf bringt und über Inflation die Sparer enteignet, spielt dabei keine Rolle.

Was können wir daraus lernen?
Sollte das System, welches sich bereits in Schieflage befindet, umfallen, kann es selbstverständlich zu Bankschließungen kommen, um einen „Bank Run“ zu verhindern. In Zypern und Griechenland konnte dieses Phänomen in der Euro-Krise bereits beobachtet werden.
Schließt die Bank, habe ich keinen Zugriff auf mein Geld. Ich kann es im Krisenfall nicht mehr schnell, vom Konto abheben. Welchen Wert mein Geld noch hat, wenn die Banken wieder öffnen, kann zu diesem Zeitpunkt niemand sagen.
Es ist wichtig, dass wir uns darüber bewusst werden, Eigenverantwortung und Souveränität über unser Geld, wieder in unsere eigene Hand zu nehmen. Geld ist schließlich der Gegenwert von Arbeit und Zeit. Wir opfern Lebenszeit und erbringen eine Leistung, um im Gegenzug Geld zu verdienen. Wenn dieses Geld kaputtgeht oder an Kaufkraft verliert, so geht uns schlicht und ergreifend ein Teil unserer Lebenszeit flöten.
Fazit und Ausblick
Viele Jahrzehnte war es keine große Sache, sein Geld einfach dauerhaft auf der Bank zu parken. Die Zeiten waren ruhig und es waren, ohne großen Aufwand betreiben zu müssen, gute Zinserträge möglich.
Heute müssen wir jedoch erkennen, dass sich die Zeiten verändert haben. Wir befinden uns in einer gefährlichen Epoche. Ein Umdenken ist erforderlich.
Wichtig ist es, bei all den Unsicherheiten nicht in Panik zu verfallen und allen Umständen zum Trotz, mit Augenmaß und Vernunft einen kühlen Kopf zu bewahren. Wir müssen die Dinge analysieren, betrachten und gegebenenfalls entsprechend reagieren.
NachDenken
Folgende Fragen müssen wir uns stellen:
Inwieweit kann ich in diesen Zeiten, einer dritten Partei, bei der Verwahrung meines Geldes vertrauen? Welche Schritte kann ich gehen, um wieder mehr Kontrolle über mein Geld zu erlangen?
Lösungen gibt es immer. Man muss sie nur suchen, erkennen und umsetzen.
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Quellenangaben:
- Marc Friedrich & Matthias Weik (Eichborn Verlag in der Bastei Lübbe AG) (2019), Der größte Crash aller Zeiten, Originalausgabe, Köln. Verlinkung zum Buch: https://shop.marc-friedrich.de/products/der-grosste-crash-aller-zeiten