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Wie entsteht Geld?

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  • Beitrag zuletzt geändert am:18. November 2022
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Geld ist das Fundament unserer Gesellschaft! Diese Aussage scheint auf den ersten Blick etwas übertrieben zu erscheinen. Doch Fakt ist: Geld ist extrem vielschichtig und nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken, da es Einfluss auf jeden Bereich nimmt. Geld ist Information und Schmierstoff zugleich. 

Doch haben Sie sich schon mal die Frage gestellt, wo unser Geld herkommt und wie es entsteht?

Es werde Geld

Seit dem Jahr 1971 befinden wir uns in einem ungedeckten Währungssystem. Das bedeutet, dass die Geldmenge, die weltweit im Umlauf ist, keine Deckung durch einen realen Wert wie z.B. Gold erfährt. Aus diesem Grund wird unser Geldsystem auch gerne als “Fiat Geldsystem” bezeichnet. Diese Bezeichnung lässt sich aus dem lateinischen ableiten. Fiat Lux heißt übersetzt: „Es werde Licht“. Also in unserem Falle: „Es werde Geld“.

Dadurch, dass unser Geld keinerlei Deckung erfährt, kann davon theoretisch so viel hergestellt werden wie man möchte. Es ist dabei vollkommen egal, um welche Währung es sich handelt. Egal ob Euro, US-Dollar, Schweizer Franken, Britisches Pfund, Japanischer Yen, usw. alle sind nach demselben Prinzip aufgebaut. Die Zentralbanken der jeweiligen Länder bzw. Währungsräume besitzen die Macht, die Geldpolitik der jeweiligen, Währung zu bestimmen.

Vielen mag der Schweizer Franken gegenüber dem Euro als sicherer Hafen gelten, was allerdings auch nur bedingt richtig ist. Der Schweizer Franken ist aus diesem Sinne heraus stabiler, da die Schweizer eine konservativere Geldpolitik als die Euro-Zone betreiben, was ihre eigene Währung im Vergleich zum Euro weniger schnell abwerten lässt. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die Schweiz schon seit je her als sicherer Hafen gilt und Kapital aus dem Ausland anlockt, was zusätzliche Stabilität mit sich bringt. Doch wie schon erläutert gibt es vom Aufbau, dieser beiden Währungen überhaupt keinen Unterschied, da auch der Schweizer Franken eine ungedeckte Währung darstellt.

Im Beitrag Die Offenbarung des gebrechlichen Geldes“ erfahren Sie mehr über die Struktur unseres jetzigen Geldsystems.

Doch wie entsteht Geld nun wirklich?

Wir befinden uns im sogenannten Schuldgeldsystem. Das bedeutet: Geld entsteht, durch die Aufnahme von Schulden. Wenn ich ein Eigenheim bauen möchte, gehe ich zur Bank und fordere bei ihr als Beispiel einen Kredit in Höhe von 500.000 € an. Der Banker geht dann allerdings nicht in den Tresorraum, sucht mir das Geld zusammen und drückt es mir dann in die Hand. Nein, er gibt eine Zahl in den Computer ein und über das System wird mir das Geld auf mein Konto gutgeschrieben, das ich dann über die Jahre in Raten wieder abbezahlen darf.

Doch woher nimmt die Bank das Geld? Ganz einfach, sie erschafft die 500.000 € einfach aus dem Nichts! Denn Banken sind lediglich dazu verpflichtet 1 % der ausgegebenen Summe, als Sicherheiten zu hinterlegen. Das bedeutet in diesem Beispiel, dass die Bank lediglich eine Summe von 5.000 € hinterlegen muss, mir im Gegenzug aber einen Kredit von 500.000 € gewähren darf. Unter dem Strich wurden also 495.000 € neu geschaffen und in den Umlauf gebracht.

Dasselbe Prinzip besteht natürlich auch im Falle der Staatsfinanzierung. Wenn sich die deutsche Regierung dazu entscheidet für die Bundeswehr ein Sondervermögen von 100 Mrd. € bereitzustellen, muss sie das Geld ja auch irgendwo herbekommen. Da der deutsche Staat das Geld nicht hat, wird einfach eine Neuverschuldung über den gewünschten Betrag getätigt und die Geldmenge im System schießt weiter in die Höhe.

Mal ganz ehrlich, finden sie so ein Geldsystem fair? Banken verleihen Geld, das Ihnen nicht gehört und verlangen dafür echte Sicherheiten. Denn wenn ich arbeitslos werde und meinen Kredit nicht mehr tilgen kann, steht die Bank als Erstes da und nimmt mir mein Haus weg, da die Bank im Grundbuch steht, bis der Kredit vollständig abbezahlt wurde! Der kleine Mann ist der Leidtragende und läuft im Hamsterrad der Finanzelite.

Wohlstand durch Geld drucken?

Warum zahlen wir eigentlich noch Steuern und Abgaben? Man könnte das Geld doch einfach drucken und wir bräuchten nie wieder Steuern zu bezahlen. Dafür gibt es eine ganz einfache Antwort: Geld drucken schafft keinen Wohlstand! Mehr Wohlstand lässt sich lediglich durch eine Steigerung der Produktivität erzeugen! Diese Feststellung haben uns in der Vergangenheit bereits etliche Beispiele aufgezeigt.

Was wir mit diesem Konstrukt an Geldsystem also eigentlich forcieren ist, dass wir und durch das Schuldgeldsystem unseren Wohlstand, aus der Zukunft in die Gegenwart holen. Durch die Kreditvergabe ist es möglich jetzt zu konsumieren, obwohl man theoretisch gar nicht in der Lage wäre sich dies zu leisten.

NachDenken

Ist unser heutiger Wohlstand nur eine große Illusion?

Kann dieses Spiel noch lange fortgesetzt werden oder ist die logische Konsequenz, dass sich das System früher oder später selbst reguliert?

Was passiert, wenn die Wirkung der Droge des billigen Geldes nachlässt?  

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Simon

Autor Guckloch

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